Erster Aufzug
Der reiche, missgestaltete Alviano Salvago ist von Selbstzweifeln zerfressen. Er ist sicher, dass er bei seinen Mitmenschen nur Entsetzen und Abscheu auslöst. Auf einer Insel vor der Stadt Genua hat er sich mit seinem «Elysium» einen Platz überirdischer Schönheit erschaffen; er selbst hat dieses Paradies jedoch nie betreten. Dort feiern seine adligen Freunde im Geheimen wilde Orgien mit entführten jungen Mädchen. Alviano plagen Gewissensbisse. Er hat daher beschlossen, das Elysium den Einwohnern der Stadt zu schenken. Die Männer sind über Alvianos Vorhaben entsetzt, fürchten sie doch das Ende ihres Treibens. Sie hoffen auf ihren Anführer, Graf Vitelozza Tamare, der die Schenkung durch eine Intrige beim Herzog Adorno verhindern soll. Doch Tamare verfolgt eigene Interessen: Er begehrt eine unbekannte Schöne. Wie sich später herausstellt, handelt es sich um die Künstlerin Carlotta Nardi, Tochter des Podestà.
Alviano empfängt den Podestà, der in Begleitung seiner Frau, seiner Tochter Carlotta und Senatoren erscheint, um mit ihm die Formalitäten der Schenkung zu besprechen. Tamare ergreift die Gelegenheit, um sich Carlotta anzunähern, doch sie weist ihn kühl ab. Vielmehr fühlt sich Carlotta, die an einem rätselhaften Herzfehler leidet, von Alviano angezogen. Im Geheimen hat sie be gonnen, ihn in einem ihrer Kunstwerke zu verewigen. Nun bittet sie Alviano, für sie Modell zu stehen, um das Werk beenden zu können. Alviano glaubt, dass sie ihn verspotte, willigt aber ein, nachdem er erkannt hat, dass ihr Anliegen ernst gemeint war.
Zweiter Aufzug
Der Podestà und die Senatoren sind beim Herzog Adorno vorstellig geworden, um ihn um Zustimmung für die Schenkung zu bitten. Doch der Herzog hat Ausflüchte gemacht und um Bedenkzeit gebeten.
Tamare sucht den Herzog Adorno auf und gesteht ihm seine Liebe zu Carlotta. Carlottas Zurückweisung will er nicht hinnehmen, sondern sie sich notfalls mit Gewalt gefügig machen. Doch Adorno ermahnt ihn zur Zurückhaltung, da die Stimmung in der Stadt wegen der verschwundenen jungen Mädchen aufgeheizt sei. Da verrät ihm Tamare das Geheimnis der Lustorgien und bittet ihn, Alvianos Schenkung zu verhindern. Adorno ist gewillt, die Verbrechen zu decken und Alviano die Schenkung vorerst zu verbieten. Auch will er für Tamare bei Carlotta werben.
Carlotta porträtiert Alviano in ihrem Atelier. Sie erzählt ihm von einer Freundin, die nichts als Hände male. Eine Hand habe ausgesehen wie die Hand eines Toten – ein Bild, das sie als Schrei nach Erlösung gedeutet habe. Alviano ahnt, dass Carlotta von sich selbst spricht, von ihrem Schmerz, ihren Ängsten und geheimen Sehnsüchten. Carlottas Geständnis, ihn zu lieben, trifft ihn wie ein Schlag. Alviano überwindet sein Misstrauen und öffnet sich ihr. Carlotta entdeckt in seinen Augen jenen Ausdruck des Glücks, wonach sie bei ihrer Kunst so begierig suchte. Alviano hat den Glauben an sich selbst wiedergefunden.
Dritter Aufzug
Alviano hat sein Elysium der Bevölkerung zugänglich gemacht. Er hört Stimmen. Alviano ruft nach Carlotta. Doch Carlottas Gefühle Alviano gegenüber sind verblasst, seit sie ihr Kunstwerk vollendet hat. Sie folgt Tamare.
Alviano glaubt, Carlotta überall zu sehen und zu hören. Die Huldigungen des Volkes verstärken seinen Wahn zusätzlich. Da erscheint der Capitaneo di giustizia: Der Herzog lasse Alviano wegen Mädchenraub, Verführung und Schändung junger Mädchen anklagen. Das Elysium, eine Hölle des Lasters, solle in Brand gesetzt werden. Der Capitaneo nennt den Kronzeugen des Herzogs: Tamare. Alviano ahnt jetzt, bei wem Carlotta ist.
Alviano begegnet Tamare, den er zur Rede stellt. Doch Tamare lässt ihn wissen, dass sich ihm Carlotta freiwillig und aus Lust hingegeben habe. Alviano tötet Tamare. Er versucht, Carlotta wieder für sich zu gewinnen, doch sie ent ziehtsich ihm. Sie verlangt nach Tamare. Alviano wird vollends vom Wahn ergriffen.