La Fille du régiment
Opéra comique in zwei Akten von Gaetano Donizetti (1797-1848)
nach einem Libretto von Jules-Henri Vernoy de Saint-Georges und
Jean-François Alfred Bayard
Konzertante Aufführung
In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 15 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 10 Min.
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Vergangene Termine
Dezember 2017
16
Dez20.00
La Fille du régiment
Konzertante Vorstellung der Oper von Gaetano Donizetti , Premiere, Samstag-Abo, Französische Oper-Abo, Gute Laune-Abo
19
Dez19.00
La Fille du régiment
Konzertante Vorstellung der Oper von Gaetano Donizetti , AMAG Volksvorstellung
22
Dez19.00
La Fille du régiment
Konzertante Vorstellung der Oper von Gaetano Donizetti , Belcanto-Grosse Stimmen Abo
Gut zu wissen
Drei Fragen an Andreas Homoki
In der Vorweihnachtszeit präsentiert das Opernhaus Zürich Gaetano Donizettis Belcanto-Oper La Fille du régiment dreimal in konzertanter Form. Konzertante Opernaufführungen sind für das Opernhaus Zürich ein eher ungewöhnliches Format. Welche programmatische Idee steckt hinter diesem neuen Angebot?
Keine, die über das jeweilige konkrete Projekt hinausgeht. Wir verstehen diese Aufführungsserie einfach nur als eine Bereicherung unseres Konzertangebots, denn eine Oper konzertant aufzuführen, gibt uns die Möglichkeit, ausgefallene Werke mit einer hoch attraktiven Besetzung ohne den ganz grossen szenischen Aufwand auf die Bühne zu bringen. Ich möchte allerdings betonen, dass konzertante Opern-Aufführungen bei uns keine Premiere ersetzen sollen. Wir zeigen ja bereits neun Premieren pro Spielzeit im Opernhaus sowie eine weitere Premiere in Winterthur, mehr können wir nicht stemmen. Mit szenischen Opernaufführungen kann eine konzertant präsentierte Oper sowieso nie konkurrieren, und das soll sie an unserem Haus auch gar nicht.
Aber so ganz ohne jede szenische Einrichtung werden unsere Aufführungen von La Fille du régiment ja nicht über die Bühne gehen.
Die Auftritte sind bei dieser Aufführung selbstverständlich organisiert und die Dialoge gearbeitet. Die Solisten werden beim Singen nicht hinter Notenständern stehen, sondern ihre Rollen auch im konzertanten Rahmen überzeugend verkörpern. Anders als ein Konzerthaus können wir so etwas mit der Kompetenz eines Opernhauses ohne grossen Aufwand. Deshalb bin ich mir sicher, dass das eine äusserst lebendige Veranstaltung wird.
Es gibt konservative Musikliebhaber, die gerne konzertante Opernaufführungen besuchen, weil die Szene sie dann nicht vom «Genuss» der Musik ablenkt. Erweckt ein Opernhaus mit konzertanten Opern nicht den Eindruck, die Werke seien auch ohne Regie attraktiv, womöglich sogar noch attraktiver?
Das ist doch völliger Unsinn. Opern werden immer erst dann zur Oper, wenn sie in einer szenischen Realisierung auf die Bühne kommen. So sind die Werke ja schliesslich auch komponiert. Nein. Ich betrachte dieses Projekt ganz unideologisch. Für die Rolle des Tonio konnten mit Javier Camarena einen der profiliertesten Sänger gewinnen, der leider krankheitsbedingt seine Mitwirkung kurzfristig absagen musste. Glücklicherweise konnten wir den amerikanischen Tenor René Barbera engagieren, der in dieser Saison u.a. auch an der Mailänder Scala, der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Semperoper Dresden und der Opéra National de Paris zu Gast ist. Mit Sabine Devieilhe als Marie präsentieren wir zudem eine der zurzeit aufregendsten Sängerinnen Frankreichs, die hierzulande aber noch wenig bekannt ist. Auch in ihrem Falle ist die konzertante Aufführung ein ideales Format, um dem Publikum einen neuen Stern am Opernhimmel vorstellen zu können, während man bei szenischen Produktionen für gewöhnlich sehr weit im Voraus planen muss und daher nicht mehr so flexibel bei den Besetzungen ist. Ich freue mich auch auf das Opernhausdebüt der italienischen Dirigentin Speranza Scappucci, die sich ebenfalls auf dem Sprung zu einer grossen Karriere befindet, auf Liliana Nikiteanu als Marquise de Berkenfield, auf Pietro Spagnoli als Sulpice und natürlich auf den GastAuftritt der Schweizer Komikerin Birgit Steinegger als Duchesse de Crakentorp. Wie gesagt, dieses Projekt soll nicht mehr sein, als es ist – eine zusätzliche attraktive Farbe in unserem Spielplan. Die Geschichte um eine junge Frau, die von einem Regiment adoptiert wurde und dessen Soldaten sich alle als ihre Väter verstehen, passt mit ihrem absurden Humor und ihrer Leichtigkeit wunderbar in die Vorweihnachtszeit.
Volker Hagedorn trifft...
Sabine Devieilhe
Ein lichtgrauer Novembervormittag in Paris, Rue Favart, Künstlereingang der Opéra comique. Im Vorgängergebäude, das 1887 abbrannte, wurde noch zu Donizettis Lebzeiten oft seine Fille du régiment gespielt, mit ihrer aberwitzigen Titelpartie, die auch heute nur wenige bewältigen. Eine dieser wenigen steigt jetzt aus einem Auto: Sabine Devieilhe, der Shooting Star der französischen Koloratursoprane, blond, zierlich, freundlich, 31 Jahre.
Der Wagen rollt davon; sie schlägt das Bistro gegenüber vor. Aber da wird noch saubergemacht. Ein paar Schritte runter auf der Rue St. Marc, in Richtung jener Salle du Bourse, in der die Regimentstochter anno 1840 uraufgeführt wurde, zur Rue Richelieu. Egal, wohin man sich wendet im 2. Arrondissement – überall ist Musikgeschichte drin.
Trotzdem ein schöner Zufall, dass Madame Devieilhe zielstrebig die Rue Richelieu Nr. 96 ansteuert, ein hohes altes Eckhaus mit einem Café. «Wissen Sie, dass Berlioz hier wohnte?», sage ich. «Nein», antwortet sie erstaunt, was kein Wunder ist – man hätte viel zu tun, wollte man an allen noch existierenden Adressen berühmter Pariser Musiker Plaketten anbringen. Hier würde es sich allerdings lohnen, immerhin komponierte Hector im Dachgeschoss seine Symphonie fantastique. «Sind Sie sicher?», sagt sie, «haben Sie mit ihm telefoniert?» «Ja, Boulez hat mir seine Nummer gegeben...» Sie lacht, und dann bestellen wir einen aussergewöhnlich schlechten Capuccino, der kalt wird, während sie erzählt, wie es ihr mit der Regimentstochter ergeht.
«Ich bin froh, dass sie für Paris geschrieben wurde. Marie singt französisch, das bringt sie mir ein bisschen näher! Aber man muss im Kopf behalten, dass es italienische Musik ist und auf der Linie gesungen werden muss.» Was heisst das? «Dass der Text sozusagen in der Melodie gehört werden kann, so dass man ihn auch versteht, wenn man die Sprache nicht kennt. Aber Marie spricht ja auch, und das ist für mich eine Herausforderung, obwohl es meine Muttersprache ist. Es ist immer schwierig, vor dem Singen zu sprechen!» Warum ist die Partie so gefürchtet? «Marie ist fast die ganze Zeit auf der Bühne, man muss lange die Spannung halten. Sie muss lustig sein, das ganze Regiment leiten und manchmal wie eine Trompete klingen, schon in der ersten Arie. Es ist eine Mischung aller Farben, die es für meinen Typ Stimme gibt. Mit genug hohen Tönen …»
Berlioz, der anno 1840 in der Uraufführung war, hielt nicht viel von dem Stück. «Das ist Musik, wenn man so will, aber keine neue Musik», spottete er. «Das Neue war», meint Sabine Devieilhe, «dass ein weiblicher Charakter hunderte von Männern anführte. Besonders die italienische romantische Musik wurde oft zu Libretti à l’eau de rose geschrieben, wie Rosenwasser, sehr süsslich, zu süss! Aber diese Geschichte hatte etwas Neues, dazu noch die hohe Stimme einer Sängerin, die auch Dialoge spricht.»
Die hohe Stimme machte sich bei Sabine Devieilhe sehr früh bemerkbar. «Schon als Baby», sagt sie und lacht. «Ich sang den ganzen Tag, und ich glaube, meine Eltern wussten von Anfang an, dass ich Koloratursopran bin. Sie schickten mich und meine drei Schwestern zur Musikschule. Es machte Spass, denn meine Eltern übten kein bisschen Druck aus. Sie haben einfach immer unterstützt, was ich tun wollte, das hat mein Selbstvertrauen enorm gestärkt. Ich spielte Cello, weil ich das liebte, dann kam ich auch in den Chor. Und für jeden war da sofort klar, dass ich ein sehr hoher Sopran war.»
Ifs heisst das Städtchen in der Normandie, wo ein flämischer Name wie Devieilhe (ausgesprochen wie «Dewielle») eher selten ist. Im nahen Caen ging Sabine dann aufs musische Gymnasium, «da spielte ich Cello im Orchester und im Quartett und sang im Chor, aber ich wusste immer noch nicht, in welche Richtung das gehen könnte.» Das erfuhr sie erst, als sie nach dem Abitur zum Musikstudium in die Bretagne zog, nach Rennes. «Der Chorleiter dort sagte, ich würde dir gern etwas Solistisches geben, aber dafür musst du Gesangsunterricht nehmen.» Der fand statt bei einer «typischen Diva», einer Opernsängerin, die den Schatz erkannte, der ihr da in den Schoss gefallen war. «Nach drei Jahren sagte sie, du musst nach Paris, ans Conservatoire!»
Sie gab ihrer Studentin einen Umschlag voller Empfehlungen und eine Liste all der Stücke mit, «die gut für mich waren», und nun wurde es ernst. «In Rennes hatte ich das Studentendasein genossen, Paris war der Beginn meines professionellen Lebens. Ich hatte ein winziges Zimmer an der Place de la République und nahm morgens immer ziemlich früh die Metro, um in einem Studio des Conservatoire zu arbeiten. Da gibt es eine gigantische Bibliothek mit allen Partituren, die man sich nur erträumen kann. Ich schaute da auch nach, in welchen Opern ich meine Stimme über dem Orchester behaupten könnte. Meine Erfahrung auf dem Cello half mir dabei. Es ist wichtig zu wissen, was hinter der Stimme noch passiert, wieviel Kraft ich in einer Note geben muss.»
Noch während sie studierte, hatte sie schon einen Vertrag als Lakmé für die Zeit danach: «Als französische Koloratursopranistin denkt man sowieso dauernd an diese Rolle!» Aber auf eine leichte Stimme, die es mühelos zum hohen C der Glöckchenarie in Lakmé, zum hohen F der Königin der Nacht schafft, muss man besonders gut aufpassen. «Ich habe bei Anfragen sicher öfter nein als ja gesagt.» Das tat die Sängerin auch, als vor fünf Jahren das Label Erato an sie herantrat. «Der erste Vorschlag von denen waren französische Opernarien, wie ich sie jetzt gerade aufgenommen habe. Aber da war das noch zu früh für mich.» Sie bestand auf Musik von Jean-Philippe Rameau. Zum einen hatte sie Arien des spätbarocken Operngenies bereits als Cellistin auf barockem Instrument begleitet und war vertraut mit der Aufführungspraxis. Zum andern hatte Alexis Kossenko, Flötist und Gründer des Barockensembles «Les Ambassadeurs», sie für Rameau begeistert. Mit ihm entstand «Le Grand Theatre de l’Amour» – eine Kompilation zum Süchtigwerden. Inzwischen lässt sie sich, auf der neuen CD «Mirages», auch als Debussys Mélisande hören, bleibt aber wachsam: «Wo der Orchestergraben grösser wird, muss ich vorsichtig sein. Ich kann Mélisande an einem kleinen Haus wie der Opéra comique machen, wo Pelléas ja uraufgeführt wurde. Aber ich kann das nicht mit acht Kontrabässen!»
Sie redet so bescheiden über sich, als wolle sie den Übermut tarnen, den man in ihrer Singstimme funkeln hört, und den Witz, den sie im wohl coolsten Hidden Track der Klassik bewies, auf «Mozart – The Weber Sisters». Was der zuerst in Aloysia verliebte, dann mit Constanze verheiratete Mozart für die drei Sopran-Schwestern schrieb (Josepha war seine Königin der Nacht), macht Sabine Devieilhe zum Biopic auf höchstem Niveau. Nachdem aber das Et incarnatus für Constanze verklungen ist, stimmen die Solistin und das Ensemble «Pygmalion» Mozarts Kanon Leck mich im Arsch an, um ihn, mit blitzenden Koloraturen, ins Finale der Jupitersinfonie zu morphen. Man muss gehört haben, mit welcher Raffinesse sie diese krasse Zote singt: In perfektem Deutsch, aber so geniessend gewitzt, wie es wohl nur eine Pariserin kann.
Eine solche ist sie inzwischen. «Zuerst wollte ich so bald wie möglich wieder weg, mir war hier zu viel Rummel.» Dann kam der Terror im November 2015. Sie empfand das als Angriff «auf uns, die Freiheit, die Kunst». Und sie war ergriffen von der Atmosphäre, die Tage später bei einem Auftritt in der neuen Philharmonie herrschte, mit Bach-Kantaten. «Das Konzert war magisch. Keiner hatte sich mit dem Entschluss leicht getan, zu kommen. Jeder wusste, warum er da war.» Vielleicht hat auch das ihr die Stadt ans Herz wachsen lassen. Inzwischen wohnt sie hier mit ihrer Familie und liebt das kulturelle Angebot, «obwohl ich dafür als Mutter nicht mehr ganz so frei bin. Mein Kind ist vorige Woche ein Jahr alt geworden. Paris hat sich nicht so verändert, aber ich!»
Text von Volker Hagedorn
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 54, November 2017
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Biografien
Speranza Scappucci, Musikalische Leitung
Speranza Scappucci
Speranza Scappucci gehört zur jungen Generation der international gefragten DirigentenInnen. Seit der Spielzeit 2017/18 ist sie Chefdirigentin der Opéra Royale de Wallonie in Liège. Sie studierte an der New Yorker Juilliard School sowie am Conservatorio di Musica Santa Cecilia in Rom und gab danach ihr Debüt an der Wiener Staatsoper mit La traviata und La Cenerentola. Kürzlich dirigierte sie Donizetti’s Maria Stuarda am Théatre des Champs-Élysées in Paris, Tosca an der Washington National Opera, gab ihr Debüt an der Semperoper Dresden mit La bohème und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona mit einer konzertanten Aufführung von Attila. Als Chefdirigentin dirigierte sie Verdis Requiem, Aida und I puritani in Liège. Außerdem leitete sie sinfonische Konzerte in Luzern, Lausanne und Wien. In der Saison 2019/20 hat sie als Musikdirektorin sowohl Madama Butterfly, La Cenerentola und La sonnambula an der Opéra Royal de Wallonie Liège dirigiert und mit Il barbiere di Siviglia gab sie ihr Debüt an der Canadian Opera Company Toronto. Ausserdem war sie 2019/2020 in Budapest, Lyon und Paris in sinfonischen Konzerten zu erleben. Die Spielzeit 2020/21 startete sie mit Così fan tutte in Toulouse, dirigierte La traviata am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Les Contes d’Hoffmann in Liège sowie Lucia di Lammermoor am New National Theatre in Tokyo. Ihre erste CD – Mozartarien mit der lettischen Sopranistin Marina Rebeka und dem Royal Liverpool Orchestra – erschien 2013. 2016 folgte das Album Il mio canto mit Saimir Pirgu und dem Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino und 2019 eine Einspielung mit Ödön Rácz und dem Franz Liszt Chamber Orchestra.
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael’s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Sabine Devieilhe, Marie
Sabine Devieilhe
Sabine Devieilhe arbeitete bereits während ihres Studiums am Consérvatoire National Supérieure in Paris mit dem Ensemble Pygmalion unter Raphaël Pichon sowie mit Les Cris de Paris unter Geoffroy Jourdain und konzertierte u.a. mit dem Orchestre de Paris, Les Arts Florissant und Les Musiciens du Louvre. Kurz nach ihrem Abschluss wurde sie bei den 20èmes Victoires de la Musique als «Révélation Artiste Lyrique» ausgezeichnet und 2015 als als «Artiste Lyrique de l’Année» bei den Victoires de la Musique. Seither gastiert Sabine Devieilhe an den renommiertesten Opern- und Konzerthäusern. Ihre Debüt-CD mit Rameau-Arien wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit einem Diapason d’Or. In der Saison 2020/21 präsentierte sie ihr neues Album Chanson d’Amour mit Liedern von Fauré, Debussy, Ravel und Poulenc auf einer Tournee mit Alexandre Tharaud u.a. an der Monnaie in Brüssel, am Théâtre du Capitole Toulouse, am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, an der Berliner Philharmonie, der Mailänder Scala und am Teatro de la Zarzuela in Madrid. Auf der Opernbühne sang sie jüngst die Königin der Nacht an der Bayerischen Staatsoper in München und an der Pariser Opéra, Olympia (Les Contes d’Hoffmann) an der Wiener Staatsoper, Morgana (Alcina) an der Opéra in Paris, Ophélie (Hamlet) an der Opéra-Comique in Paris, Lakmé am Teatro Real de Madrid, Cleopatra (Giulio Cesare in Egitto) am Théâtre des Champs-Elysées, Ilia (Idomeneo) und Euridyce (Orphée et Eurydice) am Festival d’Aix-en-Provence sowie Constance (Dialogues des carmélites) an der Met in New York
René Barbera, Tonio
René Barbera
René Barbera studierte an der Lyric Opera of Chicago’s Patrick G. und am Shirley W. Ryan Opera Center. Er gewann den Ersten Preis beim «Domingo’s Operalia 2011» in den Kategorien Oper und Zarzuela sowie den Publikumspreis. Seine internationale Karriere begann René Barbera mit Partien wie Elvino in La sonnambula und Ernesto in Don Pasquale in Washington, mit Almaviva in Il barbiere di Siviglia in Michigan sowie mit Don Ramiro in La cenerentola in Seattle und an der Los Angeles Opera. Am Stanislavsky Theater in Moskau verkörperte er Almaviva. 2013 sang er Rodrigo in Rossinis La donna del lago an der Santa Fe Opera. Höhepunkte der letzten Zeit umfassen Almaviva an der Opéra National de Paris, Ramiro, Almaviva und Iopas (Les Troyens) in San Francisco, Tonio in La Fille du régiment an der Greensboro Opera, Almaviva in Los Angeles, Giannetto (La gazza ladra) und Narciso (Il turco in Italia) am Rossini Opera Festival in Pesaro sowie Ein Sänger (Der Rosenkavalier) in Chicago. An der New Yorker Met debütierte er als Lindoro in L’italiana in Algeri und sang seinen ersten Alfredo (La traviata) in Palermo. In der aktuellen Spielzeit singt er an der Deutschen Oper Berlin Edgardo in Lucia di Lammermoor, Ernesto an der Mailänder Scala unter Riccardo Chailly sowie in München Ramiro in La cenerentola. Geplant sind I puritani an der Oper Stuttgart sowie Almaviva an der Opéra National de Paris.
Pietro Spagnoli, Sulpice
Pietro Spagnoli
Pietro Spagnoli, geboren in Rom, ist seit vielen Jahren Gast auf den grossen Opernbühnen der Welt. Zum gefragten Bariton wurde er vor allem mit Partien von Mozart, Rossini und Donizetti, darunter Figaro und Conte Almaviva (Le nozze di Figaro), die Titelrolle in Don Giovanni, Guglielmo und Don Alfonso (Così fan tutte), Figaro (Il barbiere di Siviglia), Dandini und Don Magnifico (La Cenerentola), Belcore und Dulcamara (L’elisir d’amore), Malatesta (Don Pasquale) sowie Sulpice (La fille du régiment). An der Met in New York debütierte er als Dandini an der Seite von Juan Diego Flórez, Javier Camarena und Joyce di Donato. Er sang Prosdocimo in Aix-en-Provence, beim Rossini Festival in Pesaro sowie am Opernhaus Zürich, Sulpice am Teatro Real in Madrid, Don Magnifico, Don Pasquale, Belcore und Malatesta an der Wiener Staatsoper, Delirio in einer Neuproduktion von Gassmanns L’opera seria unter der Leitung von René Jacobs am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, die Titelrolle in Falstaff an der Oper Shanghai, Almaviva am New National Theatre in Tokio, Don Profondo (Il viaggio a Reims) am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Don Alfonso an der Bayerischen Staatsoper, Mustafà (L’italiana in Algeri) am Teatro Municipal in Santiago de Chile und Dottor Bartolo am Rossini Opera Festival in Pesaro und der Semperoper Dresden. Die vergangenen Spielzeiten führten ihn u. a. als Leporello nach Bari, als Falstaff und Don Alfonso an die Staatsoper Hamburg, als Alidoro (La Cenerentola) an die Semperoper in Dresden, als Geronimo (Il matrimonio segreto) an die Scala in Mailand sowie als Prosdocimo, Mustafá und für Viva la mamma ans Opernhaus Zürich.
Liliana Nikiteanu, La Marquise de Berkenfield
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Birgit Steinegger, La Duchesse de Crakentorp
Birgit Steinegger
Birgit Steinegger, geboren in Bern, studierte Schauspiel in Bern und an der École Jacques Lecoq in Paris. Nach ersten Engagements am Städtebundtheater Biel-Solothurn arbeitete sie frei an diversen Bühnen, insbesondere am Ateliertheater und am Stadttheater Bern, sowie auf Tournéen in der Schweiz und Deutschland. Sie verkörperte Rollen in Werken von Molière über Gorki bis zu John Steinbeck und Woody Allen, war in zahlreichen Dialektstücken und in Musicals wie Der schwarze Hecht, Cabaret oder Chicago zu erleben. Zu den Höhepunkten gehören Dotty (Der nackte Wahnsinn) im Stadttheater Bern, Duchesse de Crakentorp (La fille du régiment) am Opernhaus Zürich und ihr Auftritt als Sprecherin in Peter und der Wolf in der Tonhalle Zürich. Am Schweizer Radio und Fernsehen arbeitet sie als Sprecherin, Moderatorin und wirkte in verschiedenen Fernsehspielen (u.a. Ein Inspektor kommt), Serien (u.a. Die Direktorin), Sitcoms (u.a. Tobias) und Soaps (Lüthi&Blanc, Fascht e Familie) mit. Besondere Bekanntheit errang sie durch Imitationen berühmter Persönlichkeiten im Schweizer Fernsehen (Viktors Spätprogramm, Birgits und WAMs Classe Politique) und mit kabarettistischen Auftritten als «Frau Iseli» in Satiresendungen wie Übrigens. Mit ihrer Comedysendung Total Birgit erreichte sie während Jahren ein Millionenpublikum. Zu ihren Auszeichnungen gehören u.a. der Salzburger Stier 1991 zusammen mit Viktor Giacobbo und der Prix Walo 2001 für die beste Unterhaltungssendung (Total Birgit).
Henri Bernard, Hortensius
Henri Bernard
Henri Bernard stammt aus Armenien. Er absolvierte sein Gesangsstudium am Conservatoire d’Avignon und bildete sich später u.a. bei Antonino Tagliareni in Mailand und bei Liliana Nikiteanu in Zürich weiter. Nach Engagements an verschiedenen Theatern in Südfrankreich (Avignon, Marseille, Toulon, Nizza, u.a.) sowie in Heidelberg wurde Henri Bernard Mitglied im Chor des Bayreuther Festspielhauses wie auch im Chor des Opernhauses Zürich, wo er mit Dirigenten wie Philippe Jordan, Andris Nelsons, Nello Santi, Daniele Gatti, Fabio Luisi, Michel Plasson, Jean-Yves Ossonce und Christian Thielemann zusammen arbeitete. Zudem war er u.a. als Arzt (Macbeth) an der Opéra de Tours, als schauspielerisches Rigoletto-Double an der Opéra Bastille (Regie: Claus Guth) sowie in Nebenrollen in TV- und Filmproduktionen mit Alain Delon, Gérard Dépardieu und Jeanne Moreau zu erleben.
Huw Montague Rendall, Ein Offizier / Ein Notar
Huw Montague Rendall
Huw Montague Rendall kommt aus England und studierte bei Russell Smythe am Royal College of Music in London. Mit der British Youth Opera sang er u.a. Figaro (Le nozze di Figaro), Archibald Grosvenor (in Sullivans Patience), Aeneas (Dido und Aeneas) und Dr. Falke (Die Fledermaus). An der Garsington Opera war er in Brittens Death in Venice zu erleben. 2016 sang er als «Jerwood Young Artist» den Fiorello (Il barbiere di Siviglia) beim Glyndebourne Festival sowie bei den BBC Proms und wurde dafür mit dem John Christie Award 2016 ausgezeichnet. In der Spielzeit 2016/17 und 2017/18 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und am Opernhaus Zürich u.a. als Ramiro in L’Heure espagnole sowie in Don Carlo, Lady Macbeth von Mzensk und Lohengrin zu hören. Im Sommer 2017 war er zudem als 2. Handwerksbursche (Wozzeck) unter Vladimir Jurowski bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Als Mitglied des IOS sang er in der Spielzeit 2017/18 u.a. Nardo in Mozarts La finta giardiniera, den zweiten Nazarener (Salome) und Yamadori in Madame Butterfly. Im Sommer 2018 debütierte er als Harlekin (Ariadne auf Naxos) beim Festival d’Aix-en-Provence und war mit dem RTE National Symphony Orchestra mit Duruflés Requiem zu hören. Weitere Engagements in der Spielzeit 2018/19 sind am Théâtre des Champs-Élysées, an der Komischen Oper Berlin und an der Garsington Opera geplant.