La straniera
Melodramma in zwei Akten von Vincenzo Bellini (1801-1835),
Libretto von Felice Romani nach dem Roman «L’Etrangère»
von Charles-Victor Prévost Vicomte d’Arlincourt
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 45 Min. inkl. Pause nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 15 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Juni 2013
23
Jun19.00
La straniera
Oper von Vincenzo Bellini, Premiere, Premieren-Abo A
28
Jun19.30
La straniera
Oper von Vincenzo Bellini, Premieren-Abo B
Juli 2013
02
Jul19.00
La straniera
Oper von Vincenzo Bellini, Dienstag-Abo C
06
Jul19.00
La straniera
Oper von Vincenzo Bellini, Belcanto-Grosse Stimmen Abo
10
Jul19.00
La straniera
Oper von Vincenzo Bellini, Mittwoch-Abo A
14
Jul19.30
La straniera
Oper von Vincenzo Bellini, Sonntag-Abo D
Gut zu wissen
La straniera
Kurzgefasst
La straniera
Eine geheimnisvolle Fremde, die ihr Haus nur verschleiert verlässt, hat den Argwohn der Dorfbevölkerung auf sich gezogen. Trotzdem erweckt sie die Liebe des Grafen Arturo di Ravensteel, der kurz vor seiner Hochzeit mit Isoletta steht. Er ahnt nicht, dass sich hinter der Fremden, die er unter dem Namen Alaide kennengelernt hat, die zukünftige Königin Frankreichs verbirgt. Innerhalb von Bellinis Œuvre stellt La straniera, 1829 in Mailand mit grossem Erfolg uraufgeführt, einen Meilenstein dar, denn die Partitur offenbart Bellinis Willen, sich von Rossinis stile fiorito radikal zu lösen und die Wahrheit des Gefühls im Gesang zu suchen. Bereits an der Uraufführung wurde allerdings die wirklichkeitsferne Handlung kritisiert, aber Bellini und seinem Librettisten Felice Romani ging es mitnichten um eine stringente Logik. Sie setzten andere Akzente: etwa in der Gestalt Arturos, der ähnlich Goethes Werther von seiner obsessiven Leidenschaft getrieben ist und sich ausdrücklich dagegen wehrt, Alaides Geheimnis zu erfahren. La straniera ist ein zu Unrecht vergessenes Juwel der Belcanto-Kultur, das wir in der Inszenierung von Christof Loy auch in dieser Spielzeit zeigen möchten. Edita Gruberova als Alaide führt die exquisite Sänger-besetzung an, Generalmusikdirektor Fabio Luisi bringt mit der Philharmonia Zürich die Partitur zum Blühen.
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MAG 1O / 2O13
- Vincenzo Bellini hat mehr zu bieten als schönen Gesang - Ein Essay von Anselm Gerhard
- Was macht Bellinis selten gespielte Oper La straniera so spannend? Ein Gespräch mit dem Regisseur Christof Loy
- Er schreibt, was die Seele diktiert - Ein Gespräch mit Fabio Luisi über die unbekannte Schöne
- Virtuosität und Wahrhaftigkeit - Edita Gruberova kehrt in «La straniera» als Königin des Belcanto ans Opernhaus Zürich zurück. Ein Porträt von Markus Thiel
Biografien
Fabio Luisi, Musikalische Leitung
Fabio Luisi
Fabio Luisi stammt aus Genua. Er ist Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich, Music Director des Dallas Symphony Orchestra und Chefdirigent des Danish National Symphony Orchestra. Von 2011 bis 2017 war Fabio Luisi Principal Conductor der Metropolitan Opera in New York, zuvor Chefdirigent der Wiener Symphoniker (2005-2013), Generalmusikdirektor der Staatskapelle Dresden und der Sächsischen Staatsoper (2007-2010), Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters Leipzig (1999-2007) und Musikdirektor des Orchestre de la Suisse Romande (1997-2002), mit dem er zahlreiche CDs aufnahm (Poulenc, Respighi, Mahler, Liszt, eine Gesamtaufnahme der sinfonischen Werke von Arthur Honegger und Verdis Jérusalem und Alzira). Er ist Musikdirektor des «Festival della Valle d’Itria» in Martina Franca (Apulien) und Gastdirigent renommierter Klangkörper, darunter das Philadelphia Orchestra, das Cleveland Orchestra, das NHK Tokio, die Münchener Philharmoniker, die Filarmonica della Scala, das London Symphony Orchestra, das Concertgebouw Orkest Amsterdam, das Saito Kinen Orchester sowie zahlreiche namhafte Opernorchester. Bei den Salzburger Festspielen trat er mit Richard Strauss’ Die Liebe der Danae und Die Ägyptische Helena hervor. Zu seinen bedeutendsten Dirigaten am Opernhaus Zürich zählen bisher u.a. die Neuproduktionen von drei Bellini-Opern sowie Rigoletto, Fidelio, Wozzeck und Verdis Messa da Requiem. Wichtige CD-Aufnahmen sind Verdis Aroldo, Bellinis I puritani und I Capuleti e i Montecchi, sämtliche Sinfonien von Robert Schumann sowie die Sinfonien und das Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln des vergessenen österreichischen Komponisten Franz Schmidt. Ausserdem liegen verschiedene sinfonische Dichtungen von Richard Strauss und eine hochgelobte Aufnahme von Bruckners 9. Sinfonie mit der Staatskapelle Dresden vor. Für die Einspielungen von Siegfried und Götterdämmerung mit dem Orchester der Met erhielt er einen Grammy, 2013 wurde ihm der begehrte italienische Kritikerpreis Premio Franco Abbiati und 2014 der Grifo d’Oro der Stadt Genua verliehen. Er ist Träger des Bruckner-Ringes der Wiener Symphoniker sowie Cavaliere und Commendatore der italienischen Republik. Im 2015 neu gegründeten Label «Philharmonia Records» der Philharmonia Zürich erschienen unter seiner Leitung bisher Werke von Berlioz, Wagner, Verdi, Rachmaninow, Bruckner, Schubert, Rimski-Korsakow und Frank Martin sowie die DVDs zu Rigoletto (Regie: Tatjana Gürbaca), Wozzeck (Regie: Andreas Homoki), I Capuleti e i Montecchi (Regie: Christof Loy), die Messa da Requiem (Regie/Choreografie: Christian Spuck) und Das Land des Lächelns (Regie: Andreas Homoki).
Christof Loy, Inszenierung
Christof Loy
Christof Loy wurde in Deutschland, in Essen an der Ruhr, geboren, wo er an der Folkwang-Hochschule Regie studierte. Nach einem humanistischen Aufbaustudium in München und Regieassistenzen u. a. bei Luc Bondy, Göran Järvefelt und Dietrich Hilsdorf debütierte er 1990 mit einer selbst geschaffenen lyrischen Collage zum Thema Faust: gretchen. eine mädchentragödie. Es folgten Projekte in Deutschland und kurz darauf in ganz Europa, wo er an den wichtigsten internationalen Opernhäusern und Festivals arbeitete. Derzeit pflegt er enge Beziehungen zum Teatro Real in Madrid, der Deutschen Oper Berlin, dem Theater Basel und der Niederländischen Nationaloper Amsterdam. Am Opernhaus Zürich entstanden La straniera, Alcina, I Capuleti e i Montecchi sowie Don Pasquale. An der Nationaloper Amsterdam war er 2019 bei Tannhäuser erstmals nicht nur für die Inszenierung, sondern auch für die Choreografie verantwortlich. Seitdem choreografierte er auch für Humperdincks Königskinder (ebenfalls in Amsterdam), Bartóks Tanzstück Der wunderbare Mandarin in Basel und Glucks Orfeo ed Euridice bei den Salzburger Festspielen. Neben Operninszenierungen entwickelt er auch freie Projekte wie den Tschaikowsky-Abend Nur wer die Sehnsucht kennt an der Oper Frankfurt oder Eine Winterreise mit Anne Sofie von Otter am Theater Basel. 2021 drehte er seinen ersten Spielfilm Springtime in Amsterdam. Geplant sind u. a. Wagners Ring an der Osloer Oper sowie mehrere Produktionen im Bereich der Zarzuela, einem Genre, das ihm besonders am Herzen liegt. Sein Debüt an der Mailänder Scala mit Massenets Werther ist für 2024 vorgesehen, an der Pariser Oper für 2025 und am Teatro de la Zarzuela in Madrid für 2026 mit El Gato Montés.
Annette Kurz, Bühnenbild
Annette Kurz
Annette Kurz wurde in Hamburg geboren. Sie studierte Bildende Kunst und Kunstgeschichte in Paris. Ihrem Abschluss im Fach Bildende Kunst folgte der Diplomstudiengang in Bühnen- und Kostümbild an der École Supérieure d’Art Dramatique du Théâtre National de Strasbourg (TNS). Seit 2009 ist sie Ausstattungsleiterin am Thalia Theater Hamburg. Als Bühnenbildnerin von Luk Perceval sind Annette Kurz’ Arbeiten wie Hamlet (nominiert für den Faust-Theaterpreis), Macbeth (Thalia und Ruhrtriennale) oder Jeder stirbt für sich allein (eingeladen zum Theatertreffen 2013) u.a. am Thalia Theater zu sehen. Das Stück Die Brüder Karamasow, für das sie einen Klangraum gebaut hat, hatte dort im April 2013 Premiere. Weitere Bühnenbilder für Luk Perceval, ebenfalls vielfach ausgezeichnet, entstanden an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz (darunter Penthesilea, Platonow, Maria Stuart) und am Het Tonneelhuis in Antwerpen (Oom Vanja, Andromak, Asem/Täter). Sie stattete zudem Opernproduktionen in Stuttgart (Tristan und Isolde) und an der Staatsoper unter den Linden, Berlin (Marienvesper) aus. Weitere Bühnenbilder für die Oper entstanden und entstehen in Zusammenarbeit mit Christof Loy bei den Salzburger Festspielen (Theodora) und an der Oper Basel. An der Hamburgischen Staatsoper entwarf sie das Bühnenbild zu La traviata in der Regie von Johannes Erath, und für Benedikt von Peter entwarf sie die Räume zu I masnadieri an der Oper Frankfurt sowie zu Idomeneo an der Komischen Oper Berlin. Im Sommer 2012 erfolgte eine Einladung an die Deutsche Akademie der Villa Massimo Rom als Ehrengast, gefolgt von einer Ausstellung im Martin-Gropius-Bau-Berlin. Annette Kurz gibt Workshops, lehrte im Fach Bühnenbild an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland, unter anderem an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten in Antwerpen, an der Université de Bordeaux, der École supérieure d’Art Dramatique du TNS, Strasbourg, der École supérieure d’Architecture de Strasbourg und an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.
Ursula Renzenbrink, Kostüme
Ursula Renzenbrink
Ursula Renzenbrink wurde 1952 in Hamburg geboren und studierte an der dortigen Hochschule für bildende Künste Bühnenbild bei Wilfried Minks. Nach zweijähriger Assistentenzeit am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg arbeitete sie als Kostümbildnerin mit vielen bekannten Regisseuren zusammen. Seit 1995 beschäftigte sie sich zunehmend auch mit dem Musiktheater. So entwarf sie für zahlreiche Inszenierungen von Luk Perceval die Kostüme, u.a. für Die Sache Makropulos (Staatsoper Hannover, 2005) und Marienvesper (Staatsoper Berlin, 2007). Seit 2008 arbeitet sie kontinuierlich mit Christof Loy zusammen: u.a. Gustave Charpentiers Louise an der Deutschen Oper am Rhein (2008), Händels Theodora bei den Salzburger Festspielen (2009), Glucks Alceste in Aix-en-Provence, Verdis Les Vêpres Siciliennes am Het Muziektheater Amsterdam (2011 auch am Grand Théâtre de Genève) und Lehárs La Veuve Joyeuse am Grand Théâtre de Genève (2010). 2011 folgte bei den Salzburger Festspielen Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss, 2012 die Kostüme für die Uraufführung von Andrea Lorenzo Scartazzinis Der Sandmann am Theater Basel, 2013 La straniera am Opernhaus Zürich, Falstaff an der Deutschen Oper Berlin sowie 2016 Chowanschtschina in Amsterdam. Jüngst entwarf sie für Loys Inszenierungen von Norma an der Oper Frankfurt, von Tannhäuser an der Oper Amsterdam und von Rusalka am Teatro Real de Madrid die Kostüme.
Franck Evin, Lichtgestaltung
Franck Evin
Franck Evin, geboren in Nantes, ging mit 19 Jahren nach Paris, um Klavier zu studieren. Nachts begleitete er Sänger im Café Théâtre Le Connetable und begann sich auch für Beleuchtung zu interessieren. Schliesslich entschied er sich für die Kombination aus Musik und Technik. Dank eines Stipendiums des französischen Kulturministeriums wurde er 1983 Assistent des Beleuchtungschefs an der Opéra de Lyon. Hier arbeitete er u. a. mit Ken Russel und Robert Wilson zusammen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus begann er 1986 als selbstständiger Lichtdesigner zu arbeiten und legte 1993 die Beleuchtungsmeisterprüfung ab. Besonders eng war in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit Werner Schröter und mit dem Dirigenten Eberhard Kloke. Es folgten Produktionen u. a. in Nantes, Strassburg, Paris, Lyon, Wien, Bonn, Brüssel und Los Angeles. Von 1995 bis 2012 war er Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung der Komischen Oper Berlin und dort verantwortlich für alle Neuproduktionen. Hier wurden besonders Andreas Homoki, Barrie Kosky, Calixto Bieito und Hans Neuenfels wichtige Partner für ihn. Im März 2006 wurde Franck Evin mit dem «OPUS» in der Kategorie Lichtdesign ausgezeichnet. Seit Sommer 2012 arbeitet er als künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung an der Oper Zürich. Franck Evin wirkt neben seiner Tätigkeit in Zürich weiterhin als Gast in internationalen Produktionen mit, etwa an den Opernhäusern von Oslo, Stockholm, Tokio, Amsterdam, München, Graz sowie der Opéra Bastille, der Mailänder Scala, dem Teatro La Fenice, der Vlaamse Opera und bei den Bayreuther Festspielen.
Jürg Hämmerli, Choreinstudierung
Jürg Hämmerli
Jürg Hämmerli studierte am Konservatorium Winterthur Musiktheorie und Klavier. 1984 erwarb er das Klavierlehrdiplom. Darauf folgten Dirigierstudien an der Musikhochschule in Zürich. Seine Gesangsausbildung an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern schloss er 1989 ab. 1985 wurde er zum Leiter einer Jugendmusikschule gewählt und 1987 als Assistent des Chordirektors ans Opernhaus Zürich berufen. Von 1990 bis 1993 war er Stellvertreter des Chordirektors mit eigenen Einstudierungen. Seit der Spielzeit 1993/ 94 ist Jürg Hämmerli Chordirektor des Opernhauses Zürich. In dieser Zeit zeichnete er verantwortlich für Choreinstudierungen von ungefähr 100 Opernproduktionen und vielen Konzerten. Seine Arbeit ist in CD- und DVD-Aufnahmen sowie TV-Produktionen dokumentiert, darunter Traviata im Hauptbahnhof von 2008. In London, Paris, Moskau, Prag, Peking und anderen Städten hat Jürg Hämmerli Gastspiele gegeben oder Einstudierungen betreut. Für den Festakt zum Jubiläum «50 Jahre Diplomatische Beziehungen Schweiz – Volksrepublik China» in Shanghai im Jahr 2000 hat er mit dem Chinesischen Nationalchor Die Zauberflöte einstudiert, und er bereitete den Opernchor Zürich auf die 500-Jahr-Feier der Päpstlichen Schweizergarde 2006 in Rom vor. Neben seiner Arbeit mit dem Chor des Opernhauses Zürich und anderen professionellen Chören wie dem Chor der Nationaloper Sofia, dem Prager Rundfunkchor, dem Kammerchor Moskau, dem ehemaligen Schweizer Kammerchor oder dem Ensemble der am Opernhaus tätigen Zuzüger ist ihm die musikalische Betreuung des Zusatzchors sowie des Kinder- und Jugendchors der Zürcher Oper ein besonderes Anliegen.
Kathrin Brunner, Dramaturgie
Kathrin Brunner
Kathrin Brunner wurde in Zürich geboren. Sie studierte in ihrer Heimatstadt sowie an der Humboldt-Universität Berlin Germanistik, Musikwissenschaft und Französisch. Nach diversen Regiehospitanzen (u.a. Die Dreigroschenoper am Luzerner Theater; Regie: Vera Nemirova) und Dramaturgiehospitanzen ist sie seit 2008 Dramaturgin am Opernhaus Zürich. Hier arbeitete sie u.a. mit Regisseur:innen wie Achim Freyer (Moses und Aron), Harry Kupfer (Die Meistersinger von Nürnberg, Tannhäuser), Stephan Müller, Guy Joosten, Damiano Michieletto, Christof Loy (La straniera, Alcina, I Capuleti e i Montecchi, Don Pasquale, La rondine), Willy Decker (Il ritorno d'Ulisse in patria, The Turn of the Screw), Andreas Homoki (Wozzeck, Das Land des Lächelns, La forza del destino), Christoph Marthaler (Il viaggio a Reims, Orphée et Euridice), Barrie Kosky (Die Gezeichneten, Boris Godunow), Nadja Loschky, Nina Russi, Jan Essinger und Jetske Mijnssen (Idomeneo, Hippolyte et Aricie, Platée). Bei den Salzburger Festspielen 2012 erarbeitete sie La bohème mit Damiano Michieletto. Während der Corona-Pandemie war sie Co-Gründerin der Konzertreihe Altchemie live in der Alten Chemie Uetikon (https://www.altchemie.live).
Edita Gruberova, Alaide
Edita Gruberova
Edita Gruberova wird nicht zu Unrecht von der Presse als «Prima donna assoluta, Phänomen der Koloratur, Diva des Belcanto Gesangs» gefeiert. Begeisterte Ovationen des Publikums bestätigen dies nach jedem Auftritt. Edita Gruberova, in Bratislava geboren, studierte am dortigen Konservatorium und bei Ruthilde Boesch in Wien. Ihre internationale Karriere begann sie an der Wiener Staatsoper als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos unter Karl Böhm. In kürzester Zeit gelangte sie zu Weltruhm und wurde zu einer der gefragtesten Interpretinnen der Rollen der Zerbinetta, Konstanze, Donna Anna, Rosina, Gilda, Violetta und Lucia, die sie an den berühmtesten Opernhäusern wie der Mailänder Scala, London Covent Garden, Metropolitan Opera New York, Grand Opéra Paris und an den Opernhäusern Berlin, München, Genf, Zürich, Florenz, Madrid und Barcelona interpretierte. Selten aufgeführte Opern werden für Edita Gruberova in den Spielplan genommen. Maria Stuarda, I Puritani, Linda di Chamounix und Roberto Devereux in der Wiener Staatsoper, La sonnambula in Genf und Neapel, I Capuleti e i Montecchi in London, I Puritani bei den Bregenzer Festspielen und an der Metropolitan Opera, Roberto Devereux, Anna Bolena und Beatrice di Tenda in Barcelona, La Fille du Régiment, Linda di Chamounix, Roberto Devereux, Anna Bolena und Beatrice di Tenda in Zürich, Anna Bolena und I Puritani an der Münchner Staatsoper, um nur einige Produktionen zu nennen. 2003 folgte ihr triumphales Norma-Debüt in Tokio, 2004 ihr sensationeller Erfolg als Elisabetta in einer Neuproduktion von Roberto Devereux an der Münchner Staatsoper sowie ihr Europadebüt als Norma in Baden-Baden mit CD-Einspielung. Die Norma sang sie ausserdem 2005 konzertant an der Wiener Staatsoper, 2010 bei den Salzburger Festspielen und 2006 szenisch an der Bayerischen Staatsoper. Als Lucrezia Borgia debütierte sie 2007/08 in Barcelona, 2008/09 an der Staatsoper München. Edita Gruberova ist ständiger Gast der Opernfestspiele von München und Salzburg. An folgenden Opernverfilmungen hat sie mitgewirkt: Hänsel und Gretel, Rigoletto, Arabella, Ariadne auf Naxos und Così fan tutte. Sie hat mit allen renommierten Dirigenten und Regisseuren gearbeitet. Edita Gruberova hat zahlreiche Einspielungen vorgenommen: mehrere Opern Recitals, Wahnsinnsszenen italienischer und französischer Opern; für DGG Hoffmanns Erzählungen, für Philips Maria Stuarda, Die Fledermaus und Ariadne auf Naxos, für Teldec Die Fledermaus, Die Zauberflöte, Don Giovanni, La finta giardiniera, Lucia di Lammermoor und La traviata, für Emi Lucia di Lammermoor und I Capuleti e i Montecchi, für Decca Die Entführung aus dem Serail, um nur einige ihrer wichtigsten Opernaufnahmen zu nennen. Bei Nightingale Classics sind bereits erschienen: Beatrice di Tenda, Linda di Chamounix, Anna Bolena, Maria di Rohan, La Fille du Régiment, Maria Stuarda, Die Fledermaus, Tancredi, Lucia di Lammermoor, Il barbiere di Siviglia, ausserdem Wahnsinns-Arien, Arien der Tudor-Königinnen, eine Operettenaufnahme, internationale Kinderlieder, Strauss-Lieder und The Anniversary Concert, Kanonische Gesänge, Weihnachtslieder und eine Aufnahme mit dem japanischen Countertenor Yoshikazu Mera. Ausserdem eine Duo-Liedplatte mit Vesselina Kasarova sowie Gesamtaufnahmen und DVDs von Norma, Roberto Devereux und Lucrezia Borgia. Edita Gruberova ist auch als Konzert- und Liedsängerin international geschätzt. Edita Gruberova ist österreichische und bayerische Kammersängerin, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper und hat folgende Auszeichnungen erhalten: Franco-Abbiati-Kritikerpreis in Italien für die beste Darstellung einer italienischen Opernpartie (Lucia), Sir Lawrence Olivier-Award, Bellini d’oro für hervorragende Gesangsleistungen und Verdienstorden der Republik Österreich.
Veronica Simeoni, Isoletta
Veronica Simeoni
Veronica Simeoni, geboren in Rom, studierte Gesang am Konservatorium in Adria und bei Raina Kabaivanska. Als Gewinnerin zahlreicher Gesangswettbewerbe debütierte sie als Cuniza in Verdis Oberto auf einer Japan-Tournee des Teatro Lirico Sperimentale di Spoleto. Seither sang sie an allen grossen italienischen Opernhäusern unter Dirigenten wie Riccardo Chailly, Asher Fisch, Lorin Maazel u.a. Unter Valery Gergiev verkörperte sie die Dido in Berlioz’ Les Troyens in Valencia in der Regie von La Fura dels Baus. Sie sang Fenena (Nabucco) und Giulietta (Les Contes d’Hoffmann) an der Mailänder Scala, Elisabetta (Maria Stuarda) in Bilbao, Hedwige (Guillaume Tell) beim Rossini Opera Festival in Pesaro, Adalgisa (Norma) in Madrid, Savonlinna und Turin, Azucena (Il trovatore) und Sélika (L’Africaine) in Venedig, Suzuki (Madama Butterfly) in Verona und Verdis Requiem in Valencia unter Riccardo Chailly. Als Carmen war sie in Venedig, Bologna, Turin, Florenz, Rom und in der Arena di Verona zu erleben. 2017 sang sie Charlotte in Werther an der Met in New York und am Teatro Massimo di Palermo und Preziosilla (La forza del destino) in Amsterdam. In der Spielzeit 2018/19 war sie als Eboli (Don Carlo) in Bologna, in Beethovens 9. Sinfonie unter Zubin Mehta in Neapel und als Preziosilla am Royal Opera House London zu erleben. Am Opernhaus Zürich sang Veronica Simeoni u.a. Isoletta (Bellinis La straniera), Eboli, Sara (Roberto Devereux), Amneris (Aida), Giovanna Seymour (Anna Bolena) und zuletzt im Ballett Messa da Requiem. Auf CD ist sie im Verdi-Requiem unter Yuri Temirkanov zu hören.
Dario Schmunck, Graf Arturo di Ravenstel
Dario Schmunck
Dario Schmunck wurde in Buenos Aires geboren und studierte in seiner Heimat Argentinien bei Nino Falzetti und Andres Risso. Er gewann den Secondo Concorso Internazionale di Canto Franco Corelli in Ancona. Sein Operndebüt gab er im Teatro Argentina in La Plata als Lindoro in Rossinis L'Italiana in Algieri. Es folgten Almaviva in Rossinis Il barbiere di Siviglia sowie Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni und Jacquino in Beethovens Fidelio am Teatro Colon in Buenos Aires, das seither zu seinem Stammhaus gehört. Er trat an zahlreichen europäischen Opernhäusern auf wie der Hamburgischen Staatsoper, Teatro La Fenice in Venedig, Wiener Volksoper sowie am Aalto Musiktheater Essen. Zu seinem Kernrepertoire gehören die Rollen des Belcanto: So gab er den Leicester in Maria Stuarda am Teatro alla Scala, dem Teatro La Fenice, an der Opera di Roma, der Opéra National de Lyon sowie am Théâtre des Champs Élysées. Als Alfredo trat er in La traviata an der Wiener Staatsoper, dem Teatro San Carlo sowie in Hamburg, Venedig und Zagreb auf. In I Capuleti ei Montecchi gab er den Tebaldo am Royal Opera House in London, an der Deutschen Oper Berlin sowie am Teatro Carlo Felice in Genua. Ausserdem sang er Verdis Duca in Hamburg, Venedig, Toulouse, am Teatro Verdi di Salerno sowie am Teatro Argentino de la Plata. Den Edgardo in Lucia di Lammermoor gab er am Teatro Colon und in Salerno sowie Lord Percy in Anna Bolena in Lyon und Paris. Weitere Rollen waren Gounods Faust, Ernesto (Don Pasquale), Sänger (Der Rosenkavalier, Bayerische Staatsoper), Nemorino (L'elisir d'amore), Principe Pio (La Generala), Fenton (Falstaff), Tamino und Rinuccio (Gianni Schicchi). Dario Schmunck sang unter Dirigenten wie Lorin Maazel, Stefan Soltesz, Mark Elder, Evelino Pido, Lawrence Foster, Simone Young, Alberto Zedda, Daniel Oren, Paolo Arrivabeni sowie unter David Parry als Arturo in Bellinis La straniera. Zu seinen jüngsten Partien gehören Jago in Rossinis Otello in Brüssel, Edgardo in Lucia di Lammermoor in Valladolid sowie Leicester in Maria Stuarda in Bergamo und Rovigo. Demnächst wird er den Léopold in La Juive in Göteborg singen.
Franco Vassallo, Baron Valdeburgo
Franco Vassallo
Franco Vassallo wurde in Mailand geboren und gehört zu den international führenden Vertretern des italienischen Bariton-Fachs. Sein professionelles Debüt gab er 1997 am Teatro La Fenice in Venedig in der Titelpartie von Rossinis Il barbiere di Siviglia. Seither trat er an zahlreichen Opernhäusern Italiens auf, etwa in Parma, Bologna, Florenz, Neapel, Genua und Mailand sowie in der Arena di Verona. Darüber hinaus sang er u.a. an der Wiener Staatsoper, der Semperoper in Dresden, der Hamburgischen Staatsoper, am Opernhaus Zürich, an der Metropolitan Opera in New York, am Royal Opera House Covent Garden in London sowie in Bilbao, Amsterdam, Paris, Los Angeles, Lissabon und Philadelphia. Zu seinem Repertoire gehören alle wichtigen italienischen Partien seines Fachs, u.a. Germont (La traviata), Rodrigo (Don Carlo), Renato (Un ballo in maschera), Belcore (L’elisir d’amore), Marcello (La bohème), Jago (Otello), die Titelpartien in Rigoletto und Macbeth sowie Rollen in selten aufgeführten Werken wie Salieris Axur rè d’Ormus oder Verdis I vespri Siciliani und Attila. In dieser Spielzeit ist Franco Vassallo u.a. als Conte di Luna (Il trovatore) in New York, in einer Neuproduktion des Rigoletto in München mit Fabio Luisi, als Macbeth in Mailand unter Valery Gergiev und als Amonasro (Aida) an der Berliner Staatsoper unter Daniel Barenboim zu erleben. Am Opernhaus Zürich debütierte er als Rodrigo in Verdis Don Carlo und gastierte hier seither als Jago (Otello) sowie als Axur (Axur rè d’Ormus). Aktuelle und zukünftige Engagements führen ihn als Amonasro (Aida) nach Verona, an die Wiener Staatsoper, an die Berliner Staatsoper Unter den Linden sowie an die Bayerische Staatsoper München. Ebenfalls in München ist er in Rigoletto sowie in Roberto Devereux zu hören und wird den Ford (Falstaff) an der New Yorker Met und den Nabucco in Genf singen.
Benjamin Bernheim, Osburgo
Benjamin Bernheim
Benjamin Bernheim studierte bei Gary Magby in Lausanne und war Mitglied des Internationalen Opernstudios und des Ensembles am Opernhaus Zürich. Der französische Tenor hat sich inzwischen als regelmässiger Gast an den renommiertesten Bühnen etabliert, u. a. an der Opéra de Paris, der Wiener und der Berliner Staatsoper und dem Royal Opera House Covent Garden. 2020 wurde er bei den Les Victoires de la Musique Awards als «Opernsänger des Jahres» ausgezeichnet und von Le Syndicat professionnel de la critique als «Musikalische Persönlichkeit des Jahres». Im selben Jahr erhielt sein Debütalbum einen «Diapason d’Or» und einen «Choc de Classica». Höhepunkte seiner bisherigen Karriere waren die Titelrolle in Faust (Opéra national de Paris, Lyric Opera of Chicago, Théâtre des Champs Elysées und Lettische Nationaloper), Roméo in Roméo et Juliette (Opéra national de Paris und Opernhaus Zürich), Rodolfo in La bohème (Opéra national de Paris, Opernhaus Zürich, Royal Opera House, Staatsoper Berlin und Wiener Staatsoper), Edgardo in Lucia di Lammermoor (Opernhaus Zürich, Wiener Staatsoper und Salzburger Festspiele) sowie Alfredo in La traviata (Teatro alla Scala, Royal Opera House, Opernhaus Zürich, Semperoper Dresden, Deutsche Oper, Opéra national de Bordeaux und Staatsoper Berlin). Er gab Liederabende u. a. bei den Salzburger Festspielen, dem Verbier Festival, beim La Grange au Lac, dem Théâtre des Champs-Élysées, der Philharmonie de Luxembourg und dem Wiener Konzerthaus. Jüngst gab er am Opernhaus Zürich sein Rollendebüt als Ruggero Lastouc in Puccinis La rondine. Benjamin Bernheim ist Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon.
Pavel Daniluk, Il Signore di Montolino
Pavel Daniluk
Pavel Daniluk war Preisträger verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe, u.a. des Russischen Schaljapin-Wettbewerbs und des Francisco-Viñas-Wettbewerbs in Barcelona. 1994 folgten sein europäisches (bei den Salzburger Festspielen) und sein amerikanisches Debüt (als Ruslan in Glinkas Ruslan und Ludmila in der Carnegie Hall). Seither ist er in Wien, Genf, Berlin, Moskau, St. Petersburg, Prag, Bern, Madrid, Lissabon, Stuttgart, Köln, Dublin, Athen, Mannheim, Brüssel, Liège und Nancy aufgetreten. Verschiedentlich gastierte er bei den Bregenzer Festspielen. Sein Repertoire umfasst die Basspartien in Macbeth, Rigoletto, Aida, Nabucco, Turandot, La bohème, Lucia di Lammermoor, Don Giovanni, Il barbiere di Siviglia, Don Carlo, Ein Leben für den Zaren, I due Foscari, Dvořáks Armida, Vanda sowie Rusalka, Boris Godunow, Die Zarenbraut, Kitesch und Der Dämon (beide nahm er auf CD auf), Der feurige Engel, Eugen Onegin, Iolanta, Pique Dame, Fürst Igor, Dargomyschskis Rusalka u.a. Im Konzert sang er Werke von Verdi (Requiem), Dvořák (Stabat Mater, Requiem), Janáček (Glagolitische Messe), Schostakowitsch (13. und 14. Sinfonie) und Gretschaninow (Demestwennaja Liturgia). Seit 1999 ist Pavel Daniluk am Opernhaus Zürich engagiert, wo er u.a. als Basilio, Raimondo, Fafner, Inquisitor, Dossifei, Gremin, Boris Timofeevitsch, Warlaam, Pimen Kontschak, Timur, Alvise, Sparafucile, Wesener und Titurel zu hören war. Jüngst gastierte er mit der 13. Sinfonie Babi Jar von Shostakovitch an der Opera di Firenze, als Wesener (Die Soldaten) am Teatro Real de Madrid und sang König René (Jolanthe) und Rocco (Fidelio) am Stadttheater Biel und Daland (Holländer) bei der Sommeroper Selzach.
Reinhard Mayr, Il priore degli Spedalieri
Reinhard Mayr
Reinhard Mayr, geboren in Grieskirchen (Oberösterreich), studierte am Konservatorium in Linz und ab 1994 an der Musikakademie Basel in der Klasse von Kurt Widmer, wo er auch mit René Jacobs arbeitete. Von 1997 bis 2001 studierte er Lied und Oratorium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Robert Holl. Noch während seines Studiums sang er den Sprecher (Die Zauberflöte) am Teatro Comunale in Florenz unter Simone Young und debütierte kurz darauf an der Volksoper Wien als Alidoro (La Cenerentola) unter Gabriele Ferro. Er blieb bis 2001 Ensemblemitglied dieses Hauses und sang dort u.a. Sarastro, Masetto, Colline und Warlaam. 1998 folgte das Debüt an der Wiener Staatsoper. Mit der Spielzeit 2001/02 wechselte Reinhard Mayr in das Ensemble des Opernhauses Zürich. Hier war er u.a. als Antinoo (Il ritorno d´Ulisse in patria) unter Nikolaus Harnoncourt, Tiridate (Radamisto) unter William Christie sowie als Masetto (Don Giovanni) und Frank (Die Fledermaus) unter Franz Welser-Möst zu erleben. Neben der Oper widmet sich Reinhard Mayr auch dem Lied- und Konzertgesang mit besonderer Vorliebe für die Kirchenmusik sowie das Liedschaffen Franz Schuberts. Er ist ständiger Gast zahlreicher Barockensembles. So hat er mit dem L´Orfeo Barockorchester Haydns Oper Die wüste Insel und Telemanns Orfeo aufgenommen. Reinhard Mayr trat in den vergangenen Jahren in vielen bedeutenden Konzertsälen wie dem Wiener Musikverein, der Royal Albert Hall, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Leipziger Gewandhaus, der Tonhalle Zürich und bei der Styriarte auf, wo er u.a. unter Franz Welser-Möst, Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Chailly, Sir Roger Norrington, Bertrand de Billy, Dennis Russel Davies und Thomas Hengelbrock gesungen hat.