Lucia di Lammermoor
Oper in drei Akten von Gaetano Donizetti (1797-1848)
Libretto von Salvatore Cammarano
nach «The Bride of Lammermoor» von Sir Walter Scott
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 10 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 35 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Februar 2017
04
Feb19.00
Lucia di Lammermoor
Oper von Gaetano Donizetti, Misch-Abo C, Belcanto-Grosse Stimmen Abo
Gut zu wissen
Lucia di Lammermoor
Synopsis
Lucia di Lammermoor
Erster Akt
Normanno, in Diensten Enrico Ashtons, befiehlt, die Gegend nach Spuren eines geheimnisvollen Fremden abzusuchen. Enrico und der Kaplan Raimondo treten hinzu: Enrico klagt, seine Schwester Lucia weigere sich, Arturo Buklaw zu heiraten, den Mann, der ihn und seinen in politischen Schwierigkeiten steckenden Clan retten könne. Raimondo wendet ein, Lucia sei noch in Trauer um ihre tote Mutter. Normanno behauptet jedoch, sie liebe einen anderen Mann und treffe sich heimlich mit ihm im Wald – und Normanno hat den Verdacht, dass es sich um Edgardo di Ravenswood handle, Enricos Todfeind. Als die Zurückkehrenden diesen Verdacht bestätigen, bricht Enrico in heftige Wut aus. Lucia Ashton erwartet Edgardo. Sie erzählt ihrer Zofe Alisa eine Vision: Sie sah den Geist einer Frau, deren Leiche in einem Brunnen im Park des Schlosses liege, nachdem ein Ravenswood sie einst in Eifersucht getötet habe. Nach der Erscheinung habe sich das Brunnenwasser in Blut verwandelt. Nur der Gedanke an Edgardos Liebe verscheucht Lucias Ängste. – Edgardo eröffnet Lucia, er müsse in politischer Mission abreisen. Zuvor will er aber bei ihrem Bruder Enrico um ihre Hand anhalten und der Familienfehde ein Ende setzen. Lucia erschrickt: Sie weiss um die Unversöhnlichkeit ihres Bruders. Ihr Zögern bringt Edgardo in Wut – er habe aus Liebe seiner Rache abgeschworen, was sich jedoch wieder ändern könne. Lucia beruhigt ihn; die beiden Liebenden schwören sich ewige Treue, tauschen Ringe aus und versprechen, sich Briefe zu schreiben.
Zweiter Akt
Enrico ist verbittert über die Halsstarrigkeit seiner Schwester: Mit Hilfe Normannos hat er Briefe der Liebenden abgefangen. Als Lucia erscheint – fest entschlossen, Edgardo die Treue zu halten – zeigt ihr Enrico ein gefälschtes Schreiben, aus dem hervorgeht, dass Edgardo sie verraten hat. Damit sei sie frei von ihrem Treueversprechen. Auch beschwört er sie mit dem Hinweis auf das der Familie drohende Unheil, ihren Widerstand aufzugeben und Arturo Buklaw zu heiraten. Als auch der Kaplan Raimondo das Opfer zum Wohl der Ashtons fordert, ist Lucias Widerstand gebrochen. Wie betäubt ergibt sie sich ihrem Schicksal. Arturo erscheint zur Hochzeit. Enrico bittet ihn vorsorglich um Nachsicht – Lucia trauere noch immer um ihre Mutter. Lucia tritt ein. In letzter Auflehnung zögert sie, doch dann unterschreibt sie den Ehevertrag. In diesem Augenblick stürzt Edgardo herein, und nur knapp gelingt es, einen Kampf zu verhindern. Als Lucia Edgardo ihre Unterschrift unter den Ehevertrag bestätigen muss, verflucht er sie und ihre Familie.
Dritter Akt
Während eines Unwetters brütet Edgardo voll Bitterkeit über Lucias Treuebruch. Da erscheint Enrico – er will die Beleidigungen rächen, die Edgardo seiner Familie zugefügt hat. Die beiden einigen sich auf ein Duell: Im Morgengrauen wollen sie sich bei den Gräbern der Ravenswood treffen. Lucias Hochzeit mit Arturo wird gefeiert. Plötzlich stürzt Raimondo herein und berichtet den entsetzten Gästen, Lucia sei wahnsinnig geworden und habe ihren Gatten im Hochzeitsbett erstochen. Lucia erscheint. In ihrer Geistesverwirrung beschwört sie Szenen der Vergangenheit herauf, phantasiert sich Edgardo herbei und imaginiert ihre Vermählung. Enrico muss die fatalen Folgen seiner Intrige erkennen. Lucia ruft nur noch nach ihrem Geliebten und sehnt die Vereinigung im Himmel herbei. Bei den Gräbern seiner Ahnen wartet Edgardo auf Enrico und beklagt sein Schicksal. Raimondo berichtet ihm von Lucias Tod im Wahnsinn; da erkennt er die Grösse ihrer Liebe. Er nimmt sich das Leben, bevor es die Umstehenden verhindern können. Mit dem letzten Atemzug träumt er von der Vereinigung mit Lucia im Himmel.
Biografien
Nello Santi, Musikalische Leitung
Nello Santi
Nello Santi, in Italien geboren, debütierte 1951 mit Rigoletto am Teatro Verdi, Padua, und legte damit den Grundstein für seine Karriere. 2016 feierte er sein 65-jähriges Dirigier-Jubiläum. Seit seinem ersten Dirigat 1958 am Zürcher Opernhaus ist er diesem Haus verbunden geblieben. Für seine Verdienste wurde er mit der Hans Georg Nägeli-Medaille, dem STAB-Preis 2001 und vom italienischen Staat mit dem Titel «Cavaliere» geehrt. Schon früh führte ihn seine Karriere an die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden, die Pariser Opéra, das Teatro Colón Buenos Aires, nach San Francisco, an die Staatsopern von Wien, Hamburg und München, das Teatro La Fenice in Venedig und in die Arena di Verona, wo er 1995 sein 25-jähriges Jubiläum feierte. 1962 gab er sein Debüt an der Metropolitan Opera New York und wurde dort für mehr als 30 Jahre zu einer der prägenden Dirigentenpersönlichkeiten. Zahlreiche Opernmitschnitte sind auf DVD erschienen (I due foscari aus Neapel und Andrea Chénier aus der Wiener Staatsoper). Zehn Jahre lang war er Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Basel. Er konzertiert regelmässig mit dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem NHK Sinfonieorchester Tokio, dem London Philharmonic Orchestra und dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo. 2005 war Nello Santi Principal Conductor des Pacific Music Festival von Sapporo. Sein traditionsbewusstes Dirigieren in der Nachfolge Toscaninis, de Sabatas oder Furtwänglers macht Nello Santi zu einem der weltweit gefragtesten Konzert- und Operndirigenten. 2013 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Zürich.
Damiano Michieletto, Inszenierung
Damiano Michieletto
Damiano Michieletto studierte in Mailand Regie und wurde bald von den führenden Opernhäusern und Festivals der Welt eingeladen wie etwa La Fenice in Venedig (Mozart/Da Ponte-Zyklus), der Mailänder Scala (Verdis Un ballo in maschera), den Opernhäusern in Palermo (Martinůs The Greek Passion), Madrid (Donizettis L’elisir d’amore), Theater an der Wien (u.a. Idomeneo, Rossinis Otello) und Tokio (Mozarts Così fan tutte) sowie von den Salzburger Festspielen (Puccinis La bohème; Verdis Falstaff) und dem Rossini Festival Pesaro (La scala di seta). Am Opernhaus Zürich inszenierte er neben Verdis Luisa Miller und Il corsaro auch Donizettis Poliuto. 2015/16 erfolgten u.a. Mascagnis Cavalleria rusticana und Leoncavallos Pagliacci am Covent Garden in London, Massenets Cendrillon an der Komischen Oper in Berlin und Rossinis La donna del Lago in Pesaro. 2016/2017 inszenierte er u.a. die Uraufführung Acqua granda von F. Perocco in Venedig, Saint-Saëns’ Samson et Dalila in Paris, Mascagnis Cavalleria rusticana und Leoncavallos Pagliacci in Sydney, Rigoletto in Amsterdam, Rossinis Il viaggio a Reims in Kopenhagen und Rom sowie Mozarts Die Zauberflöte in Florenz. Unlängst entstand Berlioz’ La damnation de Faust in Rom, es folgen A Midsummer Night’s Dream am Theater an der Wien sowie Donizettis Don Pasquale in Paris. 2008 wurde er mit dem Franco Abbiati Award ausgezeichnet. Damiano Michieletto ist auch erfolgreicher Theaterregisseur. Am Opernhaus Zürich war zuletzt seine Inszenierung von Rossinis La scala di seta zu sehen.
Paolo Fantin, Bühnenbild
Paolo Fantin
Paolo Fantin, geboren in Castelfranco (Italien), studierte Bühnenbild an der Accademia di belle arti in Venedig. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Regisseur Damiano Michieletto, mit dem er 2005 mit Le nozze di Figaro Finalist beim Internationalen Wettbewerb für Regie und Bühnengestaltung «Ring Award» in Graz war. Mit Damiano Michieletto entstanden ausserdem u.a. Brittens Kinderoper The Little Sweep in Sizilien, Marco Tutinos La bella e la bestia in Modena, La gazza ladra und Sigismondo beim Rossini Opera Festival in Pesaro, Madama Butterfly am Teatro Regio in Turin und Don Giovanni am Teatro La Fenice. Für Don Giovanni, Sigismondo und Madama Butterfly erhielt Paolo Fantin gemeinsam mit Carla Teti den Premio Franco Abbiati 2011 für bestes Bühnenbild und Kostüme. Am Opernhaus Zürich entstanden Lucia di Lammermoor, Il corsaro, Luisa Miller und Poliuto. Weitere Projekte mit Michieletto waren u.a. Roméo et Juliette sowie ein Mozart/Da Ponte-Zyklus am Teatro La Fenice, La scala di seta in Pesaro, Il barbiere di Siviglia in Genf, L’elisir d’amore in Madrid und Brüssel, Così fan tutte in Tokio, Martinůs The Greek Passion in Palermo, Un ballo in maschera an der Mailänder Scala, Idomeneo und Otello am Theater an der Wien, La bohème und Falstaff in Salzburg, Il viaggio a Reims in Amsterdam und Guillaume Tell am Royal Opera House in London. Jüngste Projekte mit Damiano Michieletto waren Die lustige Witwe, Macbeth und die Uraufführung von Filippo Peroccos Aquagranda in Venedig, La Damnation de Faust am Teatro dell’Opera in Rom, Don Pasquale an der Opéra National de Paris, Il viaggio a Reims am Bolshoi Theater Moskau und Ödipus Rex an der Oper Frankfurt.
Carla Teti, Kostüme
Carla Teti
Carla Teti wuchs in Rom auf und studierte an der dortigen Accademia di Belle Arti. Als Kostümbildnerin hat sie an namhaften italienischen und internationalen Theatern gearbeitet, u. a. für Cavalleria rusticana, Suor Angelica und La rondine mit dem Regisseur Luca De Fusco, Eugen Onegin mit Yuri Alexandrov, Nabucco mit Graziano Gregori in der Arena di Verona, Ascanio in Alba mit Franco Ripa di Meana an der Mailänder Scala und Boris Godunow mit Andrei Konchalovsky in Turin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Daniele Abbado, für den sie die Kostüme zu Pollicino, Marino Faliero, Il re pastore, Jeanne d’Arc au bûcher, The Flood und Ravels L’Enfant et les Sortilèges, Die Zauberflöte unter Claudio Abbado, Genoveva, Madama Butterfly, Ermione, Falstaff, Patto di sangue, A Midsummer Night’s Dream, Cyrano de Bergerac und Don Carlo (Wiener Staatsoper) entwarf. Seit 2004 arbeitet sie kontinuierlich mit Damiano Michieletto zusammen. Zu den gemeinsamen Produktionen zählen u. a. La gazza ladra beim Rossini Opera Festival in Pesaro, Madama Butterfly in Turin, Lucia di Lammermoor, Il corsaro, Luisa Miller und Poliuto in Zürich, Roméo et Juliette, ein Mozart/Da Ponte-Zyklus sowie The Rake’s Progress am Teatro La Fenice, La bohème und Falstaff bei den Salzburger Festspielen sowie Idomeneo und Otello am Theater an der Wien. In jüngster Zeit zeichnete Carla Teti für die Kostüme in Michielettos Inszenierungen von Samson et Dalila (Pariser Oper), Il viaggio a Reims (Königliche Oper Kopenhagen), Aquagranda (Uraufführung), Die Zauberflöte und Die lustige Witwe an der Fenice und La Damnation de Faust am Teatro dell’Opera in Rom veranwortlich. 2018 schuf sie zudem die Kostüme für Semele an der Komischen Oper Berlin, Macbeth in Parma, Medea an der Staatsoper Berlin und Il viaggio a Reims am Bolshoi Theater in Moskau. 2011 wurde Carla Teti mit dem Premio Abbiati und mit dem Opera Award als beste Kostümbildnerin ausgezeichnet.
Martin Gebhardt, Lichtgestaltung
Martin Gebhardt
Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neumeiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenierungen von Jürgen Flimm, David Alden, Jan Philipp Gloger, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Caurier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter des Beleuchtungswesens am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (u.a. Winterreise, Nussknacker und Mausekönig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woyzeck, Der Sandmann, Leonce und Lena, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern). Er war ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Edward Clug (u.a. Strings, Le Sacre du printemps und Faust in Zürich), Alexei Ratmansky, Wayne McGregor, Marco Goecke, und Douglas Lee. Mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale und Rossinis Il viaggio a Reims in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper zusammen und mit Jossi Wieler und Sergio Morabito an der Oper Genf für Les Huguenots. 2023 gestaltete er das Licht für Spucks Ballett Bovary beim Staatsballett Berlin und 2024 Rossinis Tancredi an den Bregenzer Festspielen. Ausserdem war er Lichtdesigner bei Atonement von Cathy Marston am Opernhaus Zürich.
Jürg Hämmerli, Choreinstudierung
Jürg Hämmerli
Jürg Hämmerli studierte am Konservatorium Winterthur Musiktheorie und Klavier. 1984 erwarb er das Klavierlehrdiplom. Darauf folgten Dirigierstudien an der Musikhochschule in Zürich. Seine Gesangsausbildung an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern schloss er 1989 ab. 1985 wurde er zum Leiter einer Jugendmusikschule gewählt und 1987 als Assistent des Chordirektors ans Opernhaus Zürich berufen. Von 1990 bis 1993 war er Stellvertreter des Chordirektors mit eigenen Einstudierungen. Seit der Spielzeit 1993/ 94 ist Jürg Hämmerli Chordirektor des Opernhauses Zürich. In dieser Zeit zeichnete er verantwortlich für Choreinstudierungen von ungefähr 100 Opernproduktionen und vielen Konzerten. Seine Arbeit ist in CD- und DVD-Aufnahmen sowie TV-Produktionen dokumentiert, darunter Traviata im Hauptbahnhof von 2008. In London, Paris, Moskau, Prag, Peking und anderen Städten hat Jürg Hämmerli Gastspiele gegeben oder Einstudierungen betreut. Für den Festakt zum Jubiläum «50 Jahre Diplomatische Beziehungen Schweiz – Volksrepublik China» in Shanghai im Jahr 2000 hat er mit dem Chinesischen Nationalchor Die Zauberflöte einstudiert, und er bereitete den Opernchor Zürich auf die 500-Jahr-Feier der Päpstlichen Schweizergarde 2006 in Rom vor. Neben seiner Arbeit mit dem Chor des Opernhauses Zürich und anderen professionellen Chören wie dem Chor der Nationaloper Sofia, dem Prager Rundfunkchor, dem Kammerchor Moskau, dem ehemaligen Schweizer Kammerchor oder dem Ensemble der am Opernhaus tätigen Zuzüger ist ihm die musikalische Betreuung des Zusatzchors sowie des Kinder- und Jugendchors der Zürcher Oper ein besonderes Anliegen.
Levente Molnár, Lord Enrico Ashton
Levente Molnár
Levente Molnár, geboren in Transsilvanien, wuchs in Ungarn auf. Er studierter Gesang an der Musikuniversität Oradea (Rumänien) und war ab 2003 Mitglied des Opernstudios der Ungarischen Staatsoper Budapest, wo er 2006 als Don Giovanni debütierte. Als Ensemblemitglied der Staatsoper sang er Partien wie Guglielmo (Così fan tutte), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Malatesta (Don Pasquale) und die Titelpartie in Eugen Onegin. Von 2009 bis 2014 gehörte Levente Molnár zum Ensemble der Bayerischen Staatsoper, wo er u.a. Masetto (Don Giovanni), Le Geôlier (Dialogues des Carmélites), Guglielmo, Marcello (La bohème), Sharpless (Madama Butterfly), Amfortas (Parsifal), Belcore und Paolo Albiani (Simon Boccanegra) verkörperte. Am ROH Covent Garden gastierte er als Masetto, Figaro (Il barbiere di Siviglia), Belcore (L’elisir d’amore) und Lescaut (Manon Lescaut), an der Metropolitan Opera in New York war er als Marcello und Malatesta zu erleben. Weitere Gastengagements führten ihn an die Opéra National de Paris, an die Wiener Staatsoper, an die Opera Vlaanderen in Gent und an das Teatro Real in Madrid. In jüngster Zeit war er zudem als Wolfram von Eschenbach (Tannhäuser) an der Deutschen Oper in Berlin, Marcello und Sharpless in München, in der Titelrolle von Ferenc Erkels Bánk bán an der Ungarischen Staatsoper und als Giorgio Germont (La traviata) am New National Theatre in Tokio zu erleben. Seit der Spielzeit 2016/17 ist er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, wo er zuletzt Enrico (Lucia di Lammermoor), Don Giovanni und Belcore sang. Geplant sind u.a. Renato (Un ballo in maschera) an der Ungarischen Staatsoper und Sharpless an der Met.
Venera Gimadieva, Lucia Ashton
Venera Gimadieva
Venera Gimadieva stammt aus Russland und zählt zu den europaweit gefragtesten Koloratur-Sopranistinnen der jüngeren Generation. Ihre Ausbildung erhielt sie am Staatlichen Konservatorium St. Petersburg, am Musik-College in Kasan sowie im Young Artist Programme des Bolschoi-Theaters. 2011 wurde sie Mitglied des Bolschoi und sang dort unter anderem Gilda (Rigoletto), Marfa (Die Zarenbraut), Xenia (Boris Godunow), Amina in La sonnambula (Goldene Maske 2014), Violetta (La traviata), die Titelrolle in Rimski-Korsakows Schneeglöckchen, Sirin (Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch), Königin von Schemacha (Der goldene Hahn), Serpina (La serva padrona) und Norina (Don Pasquale). Ausserhalb Russlands war sie in jüngerer Vergangenheit als Violetta am Teatro La Fenice, beim Glyndebourne Festival, an der Pariser Opéra, der Opéra de Limoges, Opéra de Reims, an der Ungarischen Staatsoper, beim Savonlinna Opera Festival, am Royal Opera House Covent Garden und zuletzt an der Dresdner Staatsoper zu erleben, trat als Elvira (I puritani) am Teatro Real in Madrid und an der Wiener Staatsoper auf und sang die Königin von Schemacha an den Opernhäusern von Brüssel, Madrid und Santa Fe. Rezitals führten sie u.a. ans Edinburgh International Festival, in die Londoner Wigmore Hall und ans Bolschoi-Theater. Als Lucia war sie bisher in Limoges, Reims, Rouen, am Opernhaus Zürich, an der Semperoper Dresden, der Bayerischen Staatsoper in München und am Teatro Real in Madrid zu hören. 2018/19 gibt Venera Gimadieva u.a. ihr Debüt an der Washington National Opera als Violetta, kehrt an die Deutsche Oper Berlin zurück als Amina und an die Semperoper Dresden als Marguerite in einer Neuproduktion von Meyerbeers Les Huguenots.
Ismael Jordi, Sir Edgardo di Ravenswood
Ismael Jordi
Ismael Jordi wurde im spanischen Jerez de la Frontera geborene und studierte in Madrid Gesang bei Alfredo Kraus. Er wurde von der Kritik als «Spanischer Tenor des 21. Jahrhunderts» ausgezeichnet. Bevor er sich der klassischen Oper widmete, sang er zahlreiche Zarzuelas und Konzerte in seinem Heimatland. Seit 2000 übernahm Ismail Jordi Partien des leichten, lyrischen Tenorrepertoires (Mozart, Rossini, Donizetti) in spanischen Theatern und Opernhäusern, so zum Beispiel am Teatro Real Madrid. Spätere Engagements führten ihn u.a. nach Avignon (Tebaldo in I Capuleti e i Montecchi), an die Opéra Comique Paris (Wilhelm Meister in Mignon), nach Liège (Gennaro in Lucrezia Borgia und Des Grieux in Manon), ans Theater an der Wien, die Nederlandse Opera in Amsterdam sowie nach London ans Royal Opera House Covent Garden als Leicester (Maria Stuarda). Auch trat der Tenor an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, an der Staatsoper Berlin in Il Barbiere di Siviglia sowie L’elisir d’amore und an der Oper Frankfurt in Anna Bolena auf. Den Edgardo in Lucia di Lammermoor sang er in bisher in London, Dresden, Zürich, Amsterdam, Padua und Neapel, den Alfredo Germont (La traviata) in Paris, Barcelona, Lausanne, London, Neapel und Venedig. In Donizettis Il Duca d'Alba verkörperte er Henri de Bruges an der Vlaamse Opera und in Barcelona den Carlo in Linda di Chamounix vom selben Komponisten. Zuletzt war er in den Titelpartien von Roméo et Juliette an der L’Opéra de Montréal und von Faust am Teatro Real de Madrid zu erleben.
Oleksiy Palchykov, Lord Arturo Buklaw
Oleksiy Palchykov
Oleksiy Palchykov wurde 1986 in Kiew geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er zunächst an der Kiewer Spezialmusikschule, wo er Trompete studierte, und anschliessend an der Tschaikowski-Akademie. 2008 debütierte er als Lenski in Eugen Onegin an der Nationaloper in Kiew sowie als Lykov in Rimski-Korsakows Zarenbraut an der Oper in Kazan. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen in der Ukraine und war Finalist des Internationalen Gesangswettbewerbs des Opernfestivals in Savonlinna. Beim Festival d’Aix-en-Provence sang er verschiedene Tenorrollen in Schostakowitschs Oper Die Nase in der Inszenierung von William Kentridge, an der Opéra de Lyon sang er den Dritten Knappen in Parsifal. 2012 wurde er ins Atelier Lyrique der Opéra National de Paris aufgenommen. Dort sang er Gernando (L’isola disabitata) und Ecclitico (Il mondo della luna). Ausserdem trat er mit dem Atelier Lyrique als The Male Chorus (Brittens The Rape of Lucretia), Don Ottavio (Don Giovanni) und Pylade (Iphigénie en Tauride) auf. Auf der Hauptbühne der Pariser Opéra war er 2013 als Messaggero in Aida und 2015 als Scaramuccio in Ariadne auf Naxos zu hören. 2014 erhielt er den Prix Lyrique du Carpeaux und den Prix Lyrique de L’AROP. 2015 war er unter den 5 Finalisten des renommierten «BBC Singers of the World»-Wettbewerbs. Seit 2017 ist er Mitglied der Hamburgischen Staatsoper und sang dort u.a. Tamino (Die Zauberflöte), Ferrando (Così fan tutte), Lenski (Eugen Onegin) und Nemorino (L’elisir d’amore). In der Spielzeit 2023/24 singt er dort Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Narraboth (Salome), Edgardo (Lucia di Lammermoor) und Rinuccio (Gianni Schicchi).
Krzysztof Baczyk, Raimondo Bidebent
Krzysztof Baczyk
Krzysztof Baczyk wurde 1990 geboren und studierte an der Musikhochschule in Poznan. Er absolvierte Meisterkurse bei Neil Schicoff, Andrzej Dobber, Ann Murray und David Pountney. Im Opernstudio des Teatr Wielki in Poznan konnte er sich ein breites Repertoire seines Fachs erarbeiten. 2012 nahm er an der Akademie des Festivals in Aix-en-Provence teil und gewann dort den «Prix des amis». Ebenfalls beim Festival in Aix folgte Erster Priester in Mozarts Zauberflöte, als Neptun/Tindaro ging er mit einer Produktion von Cavallis Elena auf Tournee. 2015 sang er beim Festival in Aix Melisso in Händels Alcina (Regie: Katie Mitchell). Ein Jahr später debütierte er als Publio in Mozarts La clemenza di Tito an der Oper in Warschau und trat unter Marc Minkowski bei den Salzburger Mozartwochen in Händels Acis und Galathea als Poliphemo auf. Kürzlich sang er Colline (La bohème) in Cagliari sowie Commendatore (Don Giovanni) in Stockholm. Am Opernhaus Zürich war er bereits in Bellinis I Capuleti e i Montecchi sowie in Händels Alcina zu erleben; demnächst wird er hier auch Masetto (Wiederaufnahme Don Giovanni) und Colline (Wiederaufnahme La bohème) singen.
Deniz Uzun, Alisa
Deniz Uzun
Deniz Uzun stammt aus Mannheim und Izmir/Türkei. Sie studierte Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in ihrer Heimatstadt sowie der Indiana University in Bloomington. Während ihres Studiums war sie als jüngste Teilnehmerin Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin 2012 sowie Finalistin der Metropolitan Opera Competition 2015. Sie war Stipendiatin der Liedakademie des Heidelberger Frühlings und des Richard Wagner Verbandes. 2018 war sie Preisträgerin am Hans-Gabor-Belvedere Wettbewerb in Jūrmala/Lettland, 2021 gewann sie jeweils den Eva Marton-Preis am Eva Marton Wettbewerb in Budapest und 2022 den Elena-Obraszova-Preis beim Tenor Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona. 2015/16 war sie Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Von 2016-2021 war sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier war sie u.a. als Jacob in der Kinderoper Gold!, als Sonetka (Lady Macbeth von Mzensk), Alisa (Lucia di Lammermoor), in den Titelpartien von J. Arneckes Ronja Räubertochter und Ravels L’Enfant et les sortilèges, als Lucilla in La scala di seta, Zelim in La verità in cimento, Ino in Semele, Hänsel in Hänsel und Gretel mit russischen und georgischen Liedern im Ballett Anna Karenina sowie in einem Liederabend mit dem Titel Opera goes Folk zu hören. 2021/22 debütierte sie als Dido (Dido und Aeneas) am Teatro Massimo di Palermo, sang Olga (Yevgeny Onegin) und Mrs. Meg Page (Falstaff) an der Komischen Oper Berlin sowie Carmen am Salzburger Landestheater. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört sie zum Ensemble der Komischen Oper Berlin.
Iain Milne, Normanno
Iain Milne
Iain Milne stammt aus Aberdeenshire/Schottland. Er schloss sein Studium an der Royal Academy of Music in London mit Auszeichnung ab, war Mitglied des National Opera Studio in London und des Internationalen Opernstudios in Zürich. Sein Operndebüt gab er in der Titelrolle von Mozarts La clemenza di Tito. Seither sang er u.a. in Peter Maxwell Davies’ The Lighthouse an der Royal Academy und Tamino an der Hampstead Garden Opera. Engagements als Solist in Oratorien führten ihn zudem nach Hamburg (Händels Messiah), nach Aberdeen (Haydns Schöpfung) und in die Fairfield Halls in Croydon (Elgars Dream of Gerontius). Als Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich war er u.a. als Orlando (Haydns Orlando paladino), als Erster Priester (Die Zauberflöte), Brighella (Ariadne auf Naxos) sowie in Lohengrin, Fälle, Elektra, Il viaggo a Reims, Le Comte Ory und Der Zauberer von Oz zu hören. Seit der Spielzeit 2016/17 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u.a. Normanno in Lucia di Lammermoor, Roderigo in Otello, Jakob Glock in Prokofjews Der feurige Engel, Jack in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Pong in Turandot, Gastone in La traviata, Menaldo Negroni in Die Gezeichneten, The Beadle in Sweeney Todd, Mister Bobo / Ander-Bobo in Coraline, Walther von der Vogelweide in Tannhäuser und Misail in Boris Godunov. Ausserdem sang er den 1. Juden in Salome, Van Ruijven in Girl with a Pearl Earring, Normanno in Lucia di Lammermoor, Cajus in Falstaff und Pang in Turandot. Jüngst übernahm er an De Nationale Opera Jack / Tobby Higgins in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny.
Maurice Heugen, Solo-Flöte
Maurice Heugen
Maurice Heugen wurde in Vlissingen NL geboren und schloss sein Studium 1993 am Sweelinck Conservatorium Amsterdam bei Koos Verheul mit Auszeichnung ab. Sein Debut machte er im Alter von 11 Jahren als Solist mit dem Rundfunkorchester Hilversum im Amsterdamer Concertgebouw. Er erhielt den „Förderpreis für die Künste und Wissenschaften‘‘ der Provinz Zeeland und ist erster Preisträger von verschiedenen Wettbewerben. Er erschien mehrmals als Solist im Rundfunk und Fernsehen. Seit 1993 ist Maurice Heugen Soloflötist der Philharmonia Zürich. Neben seiner Orchestertätigkeit widmet er sich vor allem der Kammermusik. Davon sind auch verschiedene CD’s erschienen. Er ist verheiratet mit der Geigerin Josiane Clematide. Zusammen haben sie drei Kinder und leben in Meilen.
Una Prelle, Solo-Harfe
Una Prelle
Una Prelle wuchs in einer Musikerfamilie auf und begann mit sieben Jahren Harfe zu spielen. Da es weder Fernseher noch Radio gab, wurde im Elternhaus fleissig musiziert...
Sie studierte bei Chantal Mathieu in Lausanne und schloss ihre Ausbildung bei Han-an Liu in Köln mit dem Solistendiplom ab. In den Jahren darauf gewann sie beim Salvi-Wettbewerb 1993 und beim Deutschen Musikwettbewerb 1994 jeweils den ersten Preis und es erschien eine Solo-CD beim Platten-Label „Prima-Vera“. Neben der Konzertharfe gilt ihr Interesse auch der keltischen Harfe (selbstgebaut bei Rüdiger Oppermann) und der klassischen Harfe (Louis XVI-Harfe, gebaut von Beat Wolf). Seit 1996 ist sie Solo-Harfenistin der Philharmonia Zürich und als Solistin sowie in verschiedenen Kammermusikformationen tätig.