Kurzgefasst
Francesco Piemontesi, geboren und aufgewachsen in Locarno, gehört zu den herausragenden Schweizer Pianisten unserer Zeit. Einladungen renommierter Orchester führen ihn um die ganze Welt. Unter der Leitung von Daniele Rustioni, der am Opernhaus Zürich zuletzt Puccinis Madama Butterfly dirigierte, gastiert er nun zum ersten Mal bei der Philharmonia Zürich. Der Pianist stellt sich gleich mit zwei Werken vor: Auf das 1782 in Wien entstandene Rondo A-Dur KV 386 von Mozart folgt die Burleske für Klavier und Orchester d-Moll von Richard Strauss. Dem erst 21-jährigen Komponisten ist damit ein freches Werk voller Humor und Schalk gelungen, das bereits an die Possen des Till Eulenspiegel denken lässt und höchste Ansprüche an den Solisten stellt.
Mit seiner formal klassisch angelegten Fünften Sinfonie reagierte Dmitri Schostakowitsch auf die vernichtende Kritik des Stalin-Regimes: Nachdem seine Oper Lady Macbeth von Mzensk 1936 als «Chaos statt Musik» verrissen worden war, gelang dem Komponisten mit seiner Fünften ein grosser Publikumserfolg; ihr lärmendes Jubelfinale wurde als Verherrlichung des Regimes verstanden. Doch der Jubel ist erzwungen. Entgegen der äusserlichen Anpassung ist die Sinfonie von heftigem inneren Widerstand und tiefer Resignation geprägt.