Kurzgefasst
Dieses Brunch-/Lunchkonzert ist dem Polen Krzysztof Penderecki (*1933) gewidmet, der zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten seiner Generation gehört. Zählte er Anfang der 1960er Jahre zu den Fackelträgern der Avantgarde, verliess er wenig später seine experimentelle Phase, um wieder zu einer tonaleren Musiksprache zurückzufinden. Seine Werke werden gerne im Film aufgegriffen, so in Kubricks «Shining» oder Scorseses «Shutter Island». Weltweit bekannt wurden seine Kompositionen durch die Geigerin Anne-Sophie Mutter, mit der ihn eine lange Zusammenarbeit verbindet. Aus den 1950er-Jahren stammen die Sonate für Violine und Klavier sowie die 3 miniature per clarinetto e pianoforte, eine ungewöhnliche Besetzung weisen das Duo concertante (2010) mit Violine und Kontrabass sowie ein Werk für Streichtrio und Klarinette (1993) auf. Letzteres entstand am Genfersee unter dem Eindruck von Franz Schuberts Streichquintett in C-Dur, dessen weltschmerzlichen Geist Penderecki mit seinem Klarinettenquartett einfangen wollte. Neben der Cadenza per viola sola in der Fassung für Violine und erklingt am Ende des Konzerts das brillant-virtuose Kammermusikwerk Blätter eines nicht geschriebenen Tagebuches in einer Fassung mit Kontrabass (2014), das Walzerklänge und Elemente aus der osteuropäischen Volksmusik aufgreift.