Kurzgefasst
Krieg, Flucht, Hass und Rache prägen das grosse Lebensgemälde, das Giuseppe Verdi mit «La forza del destino» geschaffen hat. Während in Italien die Unabhängigkeitskriege toben, thematisiert Verdi den Krieg in dieser Oper, indem er ein romantisches spanisches Drama aufgreift und es mit Szenen aus Schillers Kriegsepos «Wallenstein» anreichert.
Heute lässt sich Verdis monumentale Schicksalsoper kaum von der Aktualität trennen. Die argentinische Regisseurin Valentina Carrasco, ehemals Mitglied des katalanischen Kollektivs La Fura dels Baus, inszeniert das Stück in Zürich. Sie verbindet ikonische Schweizer Schauplätze mit Bildern, die aus der medialen Berichterstattung zu weltweiten Konflikten bekannt sind, und wirft die Frage auf: Wie fühlt es sich an, wenn der Krieg im eigenen Land ausbricht?
Die Dramaturgie des Krieges ist die prägende Kraft dieser Oper: Seine zerstörerische Kraft und Unberechenbarkeit machen erst nachvollziehbar, warum das Liebespaar Leonora und Alvaro sich einander verliert und erst im Moment des Todes wiederfindet.
Als Donna Leonora kehrt Anna Netrebko nach Zürich zurück, Yusif Eyvazov verkörpert Don Alvaro. Zwei Charaktere, die um ihre Liebe kämpfen, verfolgt werden, Zuflucht im Glauben finden und schliesslich am unerbittlichen Schicksal zerschellen. Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda, der sich in dieser Saison besonders auf Verdis Opern konzentriert, steht für dieses Programmhighlight am Pult des Orchesters der Oper Zürich.