Kurzgefasst
Anlässlich von Hindemiths Oper «Cardillac» stellt dieses Kammerkonzert drei zentrale Werke der Bläserkammermusik des 20. Jahrhunderts vor. Paul Hindemiths humoristische «Kleine Kammermusik op. 24, Nr. 2» (1922) zählt zu seinen bekanntesten Beiträgen für Bläserensemble. Das gut zwanzig Jahre später entstandene «Septett für Blasinstrumente» erweitert diese Klangwelt und ist gleichzeitig Ausdruck von Hindemiths Stilwandel seit den 1930er-Jahren: weg vom frechen Experimentieren hin zu traditionelleren Formen und Satztechniken. Das Finale allerdings hat einen konkreten biografischen Hintergrund: über einer Doppelfuge erklingt der alte Berner «Bärenmarsch», den Hindemith während seiner Schweizer Exiljahre kennenlernte. Eine verklärende Rückerinnerung ist Leoš Janáčeks «Suite für Bläsersextett «Mládí»» (Jugend): Der 70-jährige Komponist schrieb sie 1924 während der Arbeit an der Oper «Die Sache Makropulos», in der es um das ewige Jungsein geht.